Geschichte

Bei Kriegsende wurde am Ortsrand von Oberteisendorf ein Militärtankwagen verlassen aufgefunden und von ein paar beherzten Oberteisendorfer Bürgern beschlagnahmt.

Der Tankwagen wurde von aktiven Feuerwehr-männern zu einem Tanklöschfahrzeug umgebaut und hat seinen Dienst bis zum Jahre 1972 erfüllt. In den Anfangszeiten wurden die Geräte in privaten Unterkünften aufbewahrt.

Um die Jahrhundertwende wurde ein eigenes Spritzenhäusl errichtet. Dieses Feuerwehrhaus befand sich hinter dem Lexn-Anwesen, wo heute der Maibaum steht. Da dieses Haus wieder zu klein wurde, um alle Gerätschaften unterbringen zu können, wurde Ende der 50er Jahre an der Höflergasse ein neues Feuerwehrhaus mit Schlauchturm errichtet. Den Baugrund stellte der „Arwangl-Bauer“ zur Verfügung.

Knapp vor dem hundertjährigen Bestehen der Wehr wurde 1972 ein neues LF 8 (Opel Blitz) und eine neue TS 8 angeschafft.

Um stets gut ausgerüstet und schlagkräftig im Einsatz zu sein, wurde im Jahre 1979 „schwerer Atemschutz“ beschafft.

Am 20. April 1985 wurde schließlich das jetzige Feuerwehrauto, ein LF 8 schwer mit 168 PS von der Gemeinde Teisendorf offiziell übergeben. Dabei musste das Feuerwehrhaus, das 1959 errichtet worden war, um 30 Zentimeter in Eigenleistung erhöht werden, damit der Unimog darin Platz hatte. Das „alte“ LF 8 wurde an die Feuerwehr Oberstadtfeld in Rheinland-Pfalz verkauft. Die TS 8 verblieb in Oberteisendorf und verrichtet heute noch ihren Dienst.

Nachdem bereits seit 1991 bei der Gemeinde Teisendorf Anträge für die Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses in Oberteisendorf gestellt wurden, diese aber nicht wieder auffindbar waren, wurde nach einem erneuten Antrag 2006 der Neubau beschlossen. Dieser war dringend notwendig, da sich zum einen die Struktur im Schutzbereich verändert hat, zum anderen nicht einmal sanitäre Anlagen vorhanden waren. Am 27. April 2008 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus an der B304 eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.

Seit dem Gründungsjahr 1874 wurde die Feuerwehr Oberteisendorf von insgesamt zwölf Kommandanten geführt. Der erste Kommandant ist nicht bekannt, von 1878 bis 1918 führte Josef Heimbuchner die Feuerwehrmänner an. Später sind dann Heinrich Irlacher (1918-1920), Johann Heimbuchner (1920-1934) und Johann Resch (1934-1945) verzeichnet. Während des zweiten Weltkriegs, als die Männer im Feld waren, übernahm Therese Koch, eine sehr couragierte Frau aus Obermoos das Kommando.

Im Jahre 1899 wurde die erste Fahne der Feuerwehr Oberteisendorf geweiht. Dies war nur durch die großzügige Spende einiger freundlicher Gönner und durch freiwillige Beiträge der Mitglieder möglich. Diese Fahne ziert nun restauriert den Unterrichtsraum im Feuerwehrhaus, da sie 1974 anlässlich des 100-jährigen Bestehens von einer neuen Fahne ersetzt wurde.

Feuerwehrverein

Bereits im Jahre 1954 wurde ein Feuerwehrverein gegründet, der zum einen Veranstaltungen organisiert, zum anderen die Gemeinde bei Beschaffungen finanziell unterstützt. Johann Zenz war als erster Vorstand bis 1965 tätig. Ihm folgten Matthäus Gassner (1965-1972) und Stefan Sturm (1972-2000) nach. Seit 2000 ist Max Reichenberger der 1. Vorstand.

Das Einsatzgebiet der Feuerwehr Oberteisendorf verläuft, wie auch bei den anderen Gemeinde-feuerwehren nach deren alten Gemeindegebiet.

Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich in der langen Zeit verändert. So war damals die Brandbekämpfung die Hauptaufgabe der Feuerwehr. Heute sind dies die Aufgaben der Technischen Hilfeleistung, des aktiven Umweltschutzes und die Hilfe im Katastrophenschutz. Einzig die Freiwilligkeit, das Ehrenamt und der uneigennützige Einsatz für den Nächsten, dessen Hab und Gut zu schützen, zu retten und zu bergen, sind gleich geblieben. Auch die Ausrüstung, vom Ledereimer, über Handdruckspritzen bis zum modernen Einsatzfahrzeug hat sich den Anforderungen entsprechend geändert.

Wie bedeutsam die damalige Gründung einer Feuerwehr war, ist in den Worten des Bayerischen Innenministers Joachim Hermann zu erkennen:

„Ein Feuerwehrwesen heute bundesweit zu gründen, wäre ein milliardenschwerer Kraftakt, den man nicht nur nicht finanzieren könnte. Wahrscheinlich käme man auch darauf, eine so wichtige Sache wie den Feuerschutz und die Rettung von Menschenleben nicht Freiwilligen zu überlassen. Gott sei Dank sind die Feuerwehren schon vor 150 Jahren gegründet worden. Sie funktionieren, auf sie können wir uns verlassen, das Geld ist hier gut angelegt“

[entnommen aus: Brandwacht 02/2010, Seite 63]

Zeittafel